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KSC widerspricht Polizeiaussagen

Karlsruhe – Der Karlsruher SC reagiert auf Vorfälle vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern und weist auf Unstimmigkeiten in der Darstellung der Polizei Karlsruhe vom 05.05.2025 hin.

Vor dem Spiel wurde der Sicherheitsbeauftragte des KSC gegen 12 Uhr von der Polizei darüber informiert, dass an der Südtribüne Mängel bei der Einlasskontrolle festgestellt worden seien. Auf direkte Nachfrage konnte die Polizei keine weiteren, detaillierten Informationen liefern – ein Umstand, der den Veranstalter im Vorfeld möglicher Gegenmaßnahmen in Unsicherheit ließ. Unmittelbar darauf informierte der Sicherheitsbeauftragte den Veranstaltungsleiter sowie den Leiter des Sicherheitsdienstes, die sich zu diesem Zeitpunkt am Ort des Geschehens befanden. Beide berichteten, keine äußeren Auffälligkeiten bei der Kontrolle feststellen zu können.

Auf Nachfrage bei den vor Ort eingesetzten Polizeikräften wurde dem Veranstaltungsleiter mitgeteilt, dass insbesondere die Personenkontrollen an den Drehkreuzen als unzureichend beurteilt wurden. Daraufhin wurde der Sicherheitsdienst angewiesen, die durchgeführten Kontrollen zu intensivieren. Weitere Forderungen seitens der Polizei Karlsruhe zur Optimierung des Einlassverfahrens wurden allerdings nicht an die Verantwortlichen des KSC übermittelt.

Auch der in der polizeilichen Pressemitteilung geäußerte Verdacht, dass verbotene Gegenstände ins Stadion gebracht werden sollten, wurde vor und nach der Einlassphase vom KSC nicht thematisiert. Die von der aktiven Fanszene mitgeführten Fanutensilien wurden bei separater Kontrolle unverändert freigegeben – ein Befund, der in keiner Weise von Seiten der Polizei in Frage gestellt wurde.

Des Weiteren widerspricht der KSC der Behauptung, eingesetzte Polizeibeamte seien aktiv bedrängt worden: Verantwortliche des Vereins berichten, dass sie derartige Vorfälle nicht beobachtet haben und auch keine Aufforderung der Polizei an die Fans vernommen wurde, ihr Verhalten zu ändern. Bemerkenswert dabei ist, dass die polizeilich beschriebenen und plötzlich eingeleiteten Maßnahmen – etwa der Einsatz von Schlagstöcken, Fußtritten sowie Faustschlägen – aus Sicht des KSC ohne einen konkret erkennbaren Anlass durchgeführt wurden und auch nicht angekündigt waren.

Um einem unkontrollierten Zutritt ins Stadion entgegenzuwirken, wurden die Einlasstore kurzfristig geschlossen. Zwar kam es infolge der Dynamik zu Fällen, in denen Personen über die Drehkreuze kletterten, jedoch konnte der Vorwurf, diese hätten im Vorfeld keine Kontrolle durchlaufen, nach jetzigem Kenntnisstand nicht bestätigt werden. Dank eines gemeinsamen, deeskalierenden Eingreifens von KSC-Verantwortlichen und Mitgliedern der aktiven Fanszene wurde eine weitere Eskalation weitestgehend verhindert. Mehrere Personen, die bei den polizeilichen Maßnahmen verletzt wurden, suchten nach Rücksprache mit dem DRK umgehend sanitätsdienstliche Hilfe.

Geschäftsführer Michael Becker fasst die Situation wie folgt zusammen: „Mehrere Verantwortliche unseres Clubs waren vor Ort und bestätigen aus eigener Beobachtung, dass zu keinem Zeitpunkt ein Verhalten der Fans stattgefunden hat, das eine derart unverhältnismäßige und gewalttätige Reaktion der Polizei gerechtfertigt hätte. Wir bedauern sehr, dass insbesondere Kinder und Familien Zeuge dieser Ereignisse werden mussten. Bereits jetzt haben wir die Polizei gebeten, uns die aufgezeichneten Kamerabilder zur Verfügung zu stellen, und wünschen allen verletzten sowie zu Schaden gekommenen Personen gute Besserung.“

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